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Bistum Fulda

Der Mensch – zur Unvergänglichkeit erschaffen

Traditionelle Hrabanus-Maurus-Akademie – Festvortrag thematisierte alttestamentliche Gedanken zum Ort des Menschen

Traditionelle Hrabanus-Maurus-Akademie

Fulda (bpf). Schon der heilige Hrabanus Maurus, Abt, Universalgelehrter und Patron der Theologischen Fakultät Fulda, hatte betont, dass der Mensch ein schwaches Geschöpf sei, das nur in der Gnade Gottes „das ist, was es ist“. Dies betonte Diözesanadministrator Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez, interimistischer Großkanzler der Theologischen Fakultät Fulda, am Montag im Auditorium maximum. Diez, selbst viele Jahre Professor an der Fakultät, bezeichnete in seinem Grußwort Hrabanus Maurus als einen Wegweiser des Glaubens, für den die Bildung des Menschen höchste Bedeutung gehabt habe. Daher sprach der Weihbischof den Professoren der Fakultät seinen Dank für deren hohe Bildungsstandards aus und würdigte die Leidenschaft der Studierenden für die Bildung.


 

Festvortrag über die Frage „Was ist der Mensch?“


Zu Beginn der Festakademie hatte Rektor Prof. Dr. Christoph Gregor Müller – im Anschluss an die Messfeier in der Seminarkapelle, der der Schweizer Bischof Felix Gmür (Basel) vorgestanden hatte – den Diözesanadministrator, den emeritierten Bischof Heinz Josef Algermissen sowie die Domkapitulare und Professoren der Theologischen Fakultät und zahlreiche Gäste aus Schule, Kirche und Wissenschaft begrüßt. Weihbischof Diez leitete zum Thema der Akademiefeier „Was ist der Mensch?“ über, indem er hervorhob, dass diese Frage angesichts von viel Leid und Bosheit, aber auch viel Wunderbarem, was heute durch Menschen geschehe, mehr als berechtigt sei. Dazu komme das Staunen darüber, dass der Mensch überhaupt existiere. Den Festvortrag hielt Prof. Dr. Stephan Lauber, seit Sommersemester 2018 Inhaber des Lehrstuhls für Altes Testament in Fulda. Aufgrund der Bedeutung der Menschenrechte und ihrer Brüchigkeit in der Realität betonte der Referent, der Mensch müsse sich selbst begreifen, und wandte sich sodann der Betrachtung des Ortes des Menschen im Alten Testament zu.


Zwar sei darin keine einheitliche Anthropologie enthalten, doch gebe es Elemente zur Beantwortung der Frage „Was ist der Mensch?“ in verschiedenen Texten. In Psalm 8 werde gefragt: „Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, und das Menschenwerk, dass du dich um es sorgst?“ Hier werde deutlich, dass Gott sich dem Menschen grundsätzlich zuwende und Anteil an ihm nehme. Der Mensch werde in die Nähe Gottes gerückt und mit der Hirtensorge über die anderen Lebewesen betraut. „Gott hat ihn als Entsprechung zu sich selbst in die Welt eingesetzt.“ Ähnlich sei die Stelle in Genesis 1, 26-28 zu verstehen, wo es heißt, der Mensch sei als Abbild Gottes erschaffen worden. Hier sei der Mensch einem freien, persönlichen Schöpfungsakt Gottes zu verdanken. Ein Missverständnis des Textes wäre es, wollte man hier den Grund für die Ausbeutung der Erde und die ökologische Krise von heute suchen. Denn der Text stehe laut Lauber im Kontext einer harmonischen Schöpfung, die als gut beschrieben werde. „Diese ideale Ordnung ist dem Menschen von Gott anvertraut worden, aber das Ideal ist zerbrochen.“ Ein Gegenbild zu der positiven Bestimmung des Menschen sei in Ijob 7 enthalten, wo der Mensch Klage führe und sich von Gott heillos überfordert fühle. „Ihm ist das Vertrauen in den Sinn der Schöpfungsordnung abhandengekommen“, so Prof. Lauber. Das zeige die Spannung zwischen Ideal und Wirklichkeit. Die Lösung des Gegensatzes sah er darin, dass der Mensch auf seinen Platz in der Welt vertrauen dürfe und, wie aus Weisheit 2, 23 hervorgehe, „zur Unvergänglichkeit erschaffen“ sei.

 

Diözesanadministrator Diez überreichte Privatdozent Dr. Markus Lersch die Habilitationsurkunde. Damit erhielt dieser die Lehrerlaubnis für Dogmatik, Dogmengeschichte und Ökumenische Theologie. Die Akademieveranstaltung wurde musikalisch umrahmt durch Rebecca Göb (Sopran) und Regionalkantor Christopher Löbens (Klavier) mit Werken von Felix Mendelssohn-Bartholdy und Heinrich Schütz.

04.02.2019


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