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Erstmals Pontifikalamt zum Fest Mariä Himmelfahrt mit Bischof Gerber
Bistum Fulda

Maria lässt Menschen zueinander finden

Erstmals Pontifikalamt zum Fest Mariä Himmelfahrt mit Bischof Gerber

Fulda (bpf). Die Gottesmutter Maria habe ihre Erfahrung, sich vom Unbekannten herausfordern zu lassen, mit den Jüngern Jesu nach Ostern geteilt und ihnen geholfen, „tatsächlich offen zu sein für den Geist Gottes“. Dies stellte der Fuldaer Bischof Dr. Michael Gerber am Donnerstag im vollbesetzten Fuldaer Dom heraus. Der Oberhirte feierte ein Pontifikalamt zum Hochfest Mariä Himmelfahrt, dessen anschließende Prozession wegen des Wetters nur im Dom stattfinden konnte. „Wo Maria präsent ist, finden Menschen zueinander“, betonte der Bischof. Wo angesichts des Kreuzweges Jesu fast alle Jünger geflogen seien, hätten einige wenige Frauen um Maria mit Johannes die Kraft gefunden, miteinander beim Kreuz auszuhalten. Gerber rief dazu auf, sich von Gott einladen zu lassen, „ihm im Neuen und Unbekannten zu begegnen“. Gerade dafür stehe auch die Gottesmutter Maria.

Maria habe Jesus auch in jenem Tempel gefunden, der ihr eigenes Herz sei, hatte Bischof Gerber zu Beginn des Gottesdienstes betont. Die Gläubigen heute sollten die Erfahrung machen, dass sie Tempel für das Wirken des Heiligen Geistes seien. In seiner Predigt betrachtete Gerber die Stellen im Neuen Testament, die von Maria erzählen. „Immer wieder finden da, wo Maria präsent ist, Menschen neu zueinander.“ So sei es bei Elisabeth und Zacharias, die einen schweren Weg mit ihrer Unfruchtbarkeit durchlebt hatten. Durch Maria konnten sie wieder miteinander sprechen. Ähnlich beim Brautpaar von Kana, für das Maria eine neue Perspektive entwickelte. „Wenn verschiedene Quellen im Neuen Testament davon berichten, dass dort, wo Maria gegenwärtig ist, Menschen neu zusammenfinden, dann scheint das ein Charisma zu sein, das Maria zu ihren Lebzeiten ausgezeichnet hat.“ Darin zeige sich mir der wahre Kern dessen, was in der christlichen Bildwelt mit dem Tode Mariens verknüpft werde: „Was ein Wesenszug Mariens war, nämlich die Einheit zu fördern, das wurde in und mit ihrem Tode noch einmal in besonderer Weise erfahrbar.“

Auch die Gläubigen heute dürften darum bitten, „dass unser Dom und unsere Stadt als so ein Ort des Zusammenfindens erfahrbar wird“. Das betreffe die Nachfolger der Apostel, die Bischöfe, die sich in wenigen Wochen wieder am Grab des Heiligen Bonifatius versammelten, um über sehr wesentliche Fragen, gerade im Kontext des synodalen Weges zu beraten. „Das betrifft aber auch gerade in diesem Zusammenhang die Gespräche und Beratungen mit ganz unterschiedlichen Vertretern aus dem Volk Gottes, wo es um die Fragen der Zukunft unserer Kirche geht.“

Man müsse sich fragen, wie Maria zu jemandem geworden sei, der verbinden und zusammenführen konnte. Sie habe aus einer Erfahrung der Fülle – der Verkündigung der Geburt Jesu durch den Engel – gelebt. Da, wo sie später Not, Mangel und Auseinandersetzung erfahren habe, gab es trotzdem dieses Grundgefühl: „Ich habe bei Gott Gnade gefunden, ich habe Fülle erfahren“. Man selbst müsse sich nach dem eigenen Grundgefühl fragen, ob man nämlich aus eigener Erfahrung von Fülle die innere Freiheit und Gelassenheit habe, kritische Fragen anzugehen. „Eine Bewegung der Einheit, ob in der Kirche oder in der Gesellschaft, lebt davon, dass ich mich in einer inneren Freiheit dem anderen zuwenden kann“, zeigte sich der Oberhirte überzeugt.

Maria habe auch gelernt, mit dem Unbekannten und Überraschenden zu rechnen. Die Christen heute müssten sich fragen: „Leiden viele unserer Auseinandersetzungen darunter, dass wir nicht mehr damit rechnen, dass wir durch das Unbekannte, dass wir durch Gott im Unbekannten herausgefordert werden, einen Schritt zu tun, den wir bislang noch nicht getan haben?“ Damit tue man sich oft schwer, wie etwa die Reaktionen auf den Brief von Papst Franziskus an das Pilgernde Volk Gottes in Deutschland vom Juni zeigten. Man könne den Brief auch mit der Einstellung lesen: „Der Papst darf mir hier etwas sagen, was mir neu ist, was vielleicht auch im Widerspruch zu manch bisheriger Einschätzung ist aber was mir den Horizont weitet?“

Die Prozession am Hochfest, die wegen des Wetters nur im Dom stattfinden könne, gehe weiter nach dem Gebet und dem Segen – in den Wegen, die jeder Einzelne dann gehe. „Ich möchte Sie einladen, in diesem Sinne die Kerzen mit nach Hause zu nehmen. Zünden wir zu Hause an den kommenden Abenden diese oder eine andere Kerze an und fragen wir uns: Wo ist mir Gott heute im Unbekannten begegnet? Was könnte er mir gesagt haben, etwa in der Begegnung mit einem Menschen, dessen Lebenswelt oder dessen Ansichten mir sehr fremd sind?“ Der Bischof ermunterte dazu, vor der entzündeten Kerze Gott zu bitten, dass er einen wach und im wahrsten Sinne geistesgegenwärtig mache, wenn er einem am nächsten Tag die nächsten Begegnungen schenke.

16.08.2019


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